Win-Win in der Krise?

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten suchen Unternehmen nach Wegen, Liquidität freizusetzen und sich neu aufzustellen.

Eine oft übersehene, aber wirkungsvolle Strategie kann das Sale-and-Rent-back (auch bekannt als Rückmietverkauf) der Betriebsimmobilie sein.

Doch wie kann dieses Modell zu einer Win-Win-Situation für Banken, Investoren, Insolvenzverwalter und die krisengebeutelten Unternehmen selbst führen?

Für Unternehmen in der Krise

  • Freisetzung von Kapital: Der Verkauf der Immobilie wandelt illiquides Vermögen in dringend benötigte Liquidität um. Diese Mittel können zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs, zur Tilgung von Schulden oder für strategische Neuausrichtungen genutzt werden.
  • Fokus auf das Kerngeschäft: Durch die Anmietung der Immobilie kann sich das Unternehmen wieder voll und ganz auf sein operatives Geschäft konzentrieren, ohne die Last der Immobilienverwaltung und Instandhaltung tragen zu müssen.
  • Bilanzverbesserung: Der Verkauf der Immobilie kann die Bilanzstruktur verbessern und Kennzahlen positiv beeinflussen, was wiederum das Vertrauen von Geschäftspartnern und potenziellen Investoren stärken kann.

Für Banken

  • Reduzierung des Kreditrisikos: Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, kann das Sale-and-Rent-back helfen, die gesamten ausstehenden Kredite oder einen Teil davon durch den Verkaufserlös zu tilgen und somit das Risiko für die Bank zu minimieren.
  • Sicherung von Vermögenswerten: Anstatt auf eine langwierige und unsichere Zwangsvollstreckung hinzuarbeiten, kann der strukturierte Verkauf im Rahmen eines Sale-and-Rent-back-Deals eine geordnete Verwertung des Vermögenswertes ermöglichen.

Für Investoren

  • Attraktive Renditen: In wirtschaftlich angespannten Lagen können sich interessante Kaufgelegenheiten ergeben.
  • Diversifizierung oder Ausbau des Portfolios: Betriebsimmobilien (z. B. Light Industrial-Immobilien) können eine sinnvolle Ergänzung zu einem diversifizierten Anlageportfolio darstellen. Ohnehin gibt es auch einige Investoren, die sich auf diese Assetklasse spezialisiert haben und somit ihr Portfolio ausbauen können.
  • Gesellschaftliche Verantwortung: Investoren können einen Beitrag zur Restrukturierung und zum Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen leisten, indem sie ihnen durch das Sale-and-Rent-back eine Perspektive bieten.

Für Insolvenzverwalter

  • Optimierung der Verwertung: Das Sale-and-Rent-back kann eine effizientere und wertschonendere Alternative zur Zerschlagung des Unternehmens und dem Einzelverkauf von Vermögenswerten darstellen.
  • Erhalt von Arbeitsplätzen: Indem der Geschäftsbetrieb durch die freigesetzte Liquidität stabilisiert wird, können Arbeitsplätze erhalten bleiben.
  • Höhere Gläubigerbefriedigung: Durch ein erfolgreiches Sale-and-Rent-back können oft höhere Erlöse erzielt werden, was letztendlich zu einer besseren Befriedigung der Gläubigeransprüche führt.

Fazit

Sale-and-Rent-back ist mehr als nur ein kurzfristiger Notnagel. Richtig strukturiert, kann es eine strategische Lösung sein, die in Krisenzeiten für alle Beteiligten Vorteile schafft.

Es ermöglicht Unternehmen, sich neu zu fokussieren, reduziert Risiken für Banken, bietet Investoren attraktive Chancen und unterstützt Insolvenzverwalter bei der bestmöglichen Abwicklung.

Es ist an der Zeit, dieses Instrument in Krisenszenarien verstärkt in Betracht zu ziehen.

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